Schönheitsoperationen sind längst kein Tabuthema mehr. Ob Nasenkorrektur, Botox oder Fettabsaugung – die Möglichkeiten sind vielfältig und der Zugang einfacher denn je. Für viele Menschen bedeutet ein Eingriff mehr Selbstvertrauen und Lebensqualität. Doch bei manchen entwickelt sich daraus eine gefährliche Sucht nach Schönheits-OPs.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Wann spricht man von Sucht?
Nicht jede Person, die mehrere Eingriffe vornehmen lässt, ist automatisch süchtig. Problematisch wird es, wenn:
- der Wunsch nach einer OP ständig präsent ist,
- Eingriffe ohne echte medizinische Notwendigkeit erfolgen,
- die Ergebnisse nie zufriedenstellend sind,
- immer neue „Makel“ gesucht werden,
- das Leben und die Psyche stark beeinträchtigt sind.
Häufig liegt im Hintergrund eine Körperdysmorphe Störung (KDS) vor – eine psychische Erkrankung, bei der Betroffene ihr Aussehen als fehlerhaft empfinden, obwohl objektiv nichts oder kaum etwas auffällig ist.
Ursachen für die OP-Sucht
- Gesellschaftlicher Druck & Schönheitsideale – Social Media verstärkt das Gefühl, „perfekt“ aussehen zu müssen.
- Niedriges Selbstwertgefühl – Eingriffe sollen innere Unsicherheiten kaschieren.
- Schnelle Verfügbarkeit – Angebote weltweit machen Schönheits-OPs erschwinglicher und alltäglicher.
- Vorübergehende Glücksgefühle – Ähnlich wie bei anderen Süchten wird das positive Gefühl nach einer OP gesucht, hält aber nicht lange an.
Folgen und Risiken
- Körperliche Gefahren: Jede OP birgt Risiken wie Infektionen, Narben oder Komplikationen.
- Psychische Belastung: Oft bleibt die Unzufriedenheit, trotz wiederholter Eingriffe.
- Soziale Isolation: Die Fixierung auf Makel kann Beziehungen und Alltag belasten.
Wege aus der Sucht
- Psychologische Unterstützung: Therapie kann helfen, die wahren Ursachen (z. B. Selbstwertprobleme, KDS) zu behandeln.
- Bewusster Umgang mit Medien: Sich nicht ständig mit bearbeiteten Bildern vergleichen.
- Selbstakzeptanz stärken: Den Fokus auf innere Werte und Stärken lenken.
- Ärztliche Verantwortung: Seriöse Chirurgen lehnen übertriebene oder unnötige Eingriffe ab.
Fazit
Schönheitsoperationen können das Selbstbewusstsein steigern – doch die Grenze zur Sucht ist fließend. Wer immer wieder unzufrieden ist und ständig neue Eingriffe sucht, braucht Unterstützung, nicht den nächsten OP-Termin. Echte Schönheit entsteht nicht nur durch äußere Veränderungen, sondern vor allem durch innere Stärke und Selbstliebe.